Onno Viets und das Schiff der baumelnden Seelen

Schulz_Dummy.inddFrank Schulz
Onno Viets und das Schiff der baumelnden Seelen
Roman ; Verlag Galiani Berlin
336 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Euro 19,99 (D) | sFr 28,– | Euro 20,60 (A)
ISBN 978-3-86971-106-5

Erscheint am 9. Februar 2015

Onno Viets sticht in See!

Frank Schulz schickt seinen eigenwilligen Privatdetektiv auf Kreuzfahrt. Aberwitzig und überbordend, sprachgewaltig und – ja – ergreifend.

Als Onno – Mitte 50, Hartz-IV-Empfänger, überzeugter Nichtschwitzer und ungeschlagen an der Pingpong-Platte – zumindest in Hamburg-Eppendorf – sich im Jahr 2012 zum ersten Mal zwischen zwei Buchdeckeln ausbreitete, um es gleich mit dem »Irren vom Kiez« aufzunehmen (zumindest privatdetektivisch), prophezeite Harry Rowohlt der deutschen Gegenwartsliteratur, dass sie sich spätestens jetzt »endgültig warm anziehen« könne. Auch andere Kollegen (Wolfgang Herrndorf: »Spitzenbuch!«) und die Presse (FAS: »Die Welt ist danach nicht mehr die gleiche«) verfielen dem ganz speziellen Viets’schen Charisma. Und nun hat Frank Schulz einem der wohl außergewöhnlichsten Privatdetektive der Literaturgeschichte einen neuen Fall
auf den noppenbesockten Leib geschrieben.
Noch immer leidet Onno unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, ausgelöst durch die Turbulenzen seiner ersten Ermittlungen. Da trifft es sich gut, dass der exzentrische Künstler Donald Jochemsen – Vetter von Onnos bestem Freund – nach Begleitung für eine Mittelmeerkreuzfahrt sucht. Er hat sein alterndes Herz an eine junge Sängerin verloren, die auf dem Schiff arbeitet, leidet aber zugleich unter einer stark ausgeprägten »Viktimophobie«.

Kein Wunder, dass er sich nach Beistand sehnt. Was die beiden auf dem Schiff erleben, schwankt zwischen der ersehnten Entspannung (Onno) und paranoid-misanthropischen Schüben (Donald), bis etwas Erschütterndes geschieht, das der turbulenten Reise ein abruptes Ende – und ganz andere Dinge in Gang setzt. Frank Schulz schreibt wie kein Zweiter. Seine Sprache strotzt vor Ideen, Witz und Eleganz. Ein fulminanter zweiter Onno Viets, ein großer Roman.

Frank Schulz, Jahrgang 1957, lebt als freier Schriftsteller in Hamburg. Für die Romane seiner »Hagener Trilogie« (»Kolks blonde Bräute«, 1991, »Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien«, 2001, »Das Ouzo-Orakel«, 2006) wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Förderpreis zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (1999) sowie mit dem Hamburger Hubert-Fichte-Preis (2004) und dem Hamburger Irmgard-Heilmann-Preis (2006). 2012 erschien »Onno Viets und der Irre vom Kiez«. Frank Schulz erhält im Januar 2015 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (Laudatio: Sven Regener).

Onno Viets und der Irre vom Kiez

 

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